Etappe 2022/08 [SA008] | |||
Susques - Huancar - Pastos Chicos (Ruta 40) |
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47 km | |||
635 Hm (garmin edge 1000) max. Altitude: 3810 m |
Argentiniens Ruta40 mit dem Fahrrad: Anden-Radtour von Susques nach Pastos Chicos. |
Bevor wir weiterfahren, gönnen wir zur Akklimatisation an die dünne Luft einen freien Tag und schauen uns in Susques um. Erwähnenswert ist die 1598 erbaute Kirche Iglesia de Nuestra Señora de Belén de Susques, mit Strohdach und Dachstuhl aus Kaktusholz. Mit der Kirche sind die Sehenswürdigkeiten vollständig aufgeführt. Mehr gibt es hier nicht: selbst Benzin ist heute in Susques nicht verfügbar, was manchen motorisierten Gast, mit dem wir uns unterhalten, dazu bewegt, weiterzufahren. Die Ruta 52 führt von Susques über den Paso de Jama nach Chile und ist die einzige Asphaltstraße zwischen Argentinien und Chile nördlich von Mendoza. Da ist die mangelnde Verfügbarkeit von Benzin bemerkenswert. |
Da wir mit unserer Unterkunft in Susques nicht sonderlich glücklich sind, übernachten wir heute im Hotel El Unquillar. Hier gibt es unter einem Dach ein Zimmer mit eigenem Bad, freundliches Personal, einen Kamin und etwas zu essen. Eine Kombination, die wir in Susques nicht finden konnten. |
In Susques verlassen wir die Ruta 52, ab heute folgen wir der legendären Ruta 40. Die Ruta 40 beginnt im Norden Argentiniens an der Grenze zu Bolivien, wir steigen wenige Kilometer südlich von Susques in das Abenteuer "Ruta40" ein. Anfangs laufen die nach Chile führende Ruta 52 und die Ruta 40 noch parallel und die Straße ist asphaltiert. |
Doch das ändert sich bald: ab der Stelle, wo die Ruta 40 nach Süden abzweigt, ist es vorbei mit dem Asphalt. Ab hier ist das Vorankommen schwere Arbeit. Die Straße ist in wechselndem Zustand: Mal Wellblech, mal Sand, mal Schotter. Durchgängig gilt: anstrengend, aber es geht! Weiterhin ist die Straße in das bestehende Gelände trassiert, ohne Hügel abzutragen oder Täler aufzufüllen. Die Straße führt also ständig bergauf oder bergab. |
Leider ist die Geschwindigkeit bergab auch nicht viel höher als bergauf, der Untergrund gibt es einfach nicht her. Landschaftlich ist es hier eher karg, viel Vegetation ist nicht zu bestaunen. |
An manchen Stellen fließt Wasser aus dem Gebirge in den Rio Pastos Chicos, der die meiste Zeit links von uns verläuft. Wenn das Wasser schnell fließt, ist die Durchfahrt kein Problem. Ungünstig sind flache, langsam fließende Wasserläufe, da diese am Rand vereist sind. |
Hier oben auf dem Altiplano kann man die Weite der Landschaft spüren. |
Nach 21 km erreichen wir den Ort Huancar. Der Ort ist schon von Weitem zu sehen, aber die letzten Meter dauern aufgrund der schlechten Straße unglaublich lang. Die Dünne Luft macht es uns auch nicht leichter. |
In Huancar kaufen wir in einem kleinen Laden Kekse und Getränke und machen auf dem Platz vor der Kirche Pause. Auch wenn der Himmel blau ist: es ist sehr windig, die Wettervorhersage für heute sagt eine Windgeschwindigkeit von 95 km/h voraus. |
Kurz hinter Huncar folgt steiler Anstieg. Es sind zwar nur 50 Höhenmeter, aber hier oben kommt es uns deutlich mehr vor. Danach verläuft die Ruta 40 nahezu eben. |
Unterwegs kommen wir an einigen Sanddünen vorbei. In diesen Bereichen wird deutlich, dass die Ruta 40 regelmäßig gewartet wird. Ich habe den Eindruck, als würden diese Abschnitte etwa alle 6 Wochen mit einem Grader glattgehobelt. |
Ein große Plus bietet die Ruta 40 dem Fahrradfahrer auf dem Altiplano: Der Autoverkehr ist überschaubar. Uns kommt zwischen Susques und Pastos Chicos genau ein Auto entgegen. Schwerverkehr gibt es überhaupt nicht. |
Wir fahren langsam aber stetig in Richtung Süden. Gegen Mittag überschreitet die Temperatur deutlich die Marke von 10°C. Der Wind bleibt jedoch. |
Am frühen Nachmittag erreichen wir Pastos Chicos. Das Dorf liegt 1,5km östlich der Ruta 40 auf einer Höhe von 3820m. Achtung: Der Ort Pastos Chicos ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Hotel außerhalb von Susques. Von Norden kommen finden wir gleich in einem der ersten Häuser des Dorfes eine Unterkunft und bekommen ein Zimmer mit zwei Betten und einer Gemeinschaftsdusche im Hof. Wer hier eine Unterkunft sucht fragt am Besten nach Luis. |