Etappe 2022/09 [SA009] | |||
Pastos Chicos - Puesto Sey (Ruta 40) |
|||
21 km | |||
200 Hm (garmin edge 1000) |
Mit dem Fahrrad auf der Ruta40 von Susques nach San Antonio de los Cobres: Etappe Pastos Chicos - Puesto Sey. |
||||||||||||||||||
Die Nacht in Pastos Chicos war kalt, auch in unserem Zimmer. Da will man nicht draußen im Zelt schlafen. Da Pastos Chicos etwas abseits östlich der Ruta 40 liegt, suchen wir uns heute morgen erstmal eine Fahrspur zur Hauptstraße. Auch wenn man sich hier oben unmöglich verfahren kann, so ist das finden der für unsere Fahrräder am besten geeigneten Spur nicht ganz so einfach. | ||||||||||||||||||
Dummerweise sehen die Fahrspuren nach wenigen Metern völlig anders aus und wir haben das Gefühlt, wieder mal zielstrebig die schlechteste und ungeeignetste Piste ausgewählt zu haben. |
||||||||||||||||||
Nach kurzer Zeit stoßen wir wieder auf die Ruta 40, die allerdings auch nicht besser ist: hier wartet erstmal ein Abschnitt mit sandigem feinem Kies auf uns. Bei unserer Abfahrt in Pastos Chicos waren es etwa 8°C, da kann man nur hoffen, dass es im Verlauf des Tages etwas wärmer wird. |
||||||||||||||||||
Im weiteren Bereich ist das Fahren auf der Ruta 40 eher anstrengend. Mit einem Rennrad wäre man hier komplett falsch, aber mit breiteren Reifen kommt man zurecht. In einigen Abschnitten ünsere Fahrräder allerdings durch feinen and schieben, fahren geht nicht. Dafür ist die Landschaft umso eindrucksvoller: Das es sich bei der Puna um eine Hochebene handelt, ist mit bloßem Auge zu erkennen. Das Gelände steigt in Richtung Süden leicht an, ist aber erkennbar eben mit einzelnen aus der Ebene herausragenden Vulkanen. | ||||||||||||||||||
Unterwegs halten wir manchmal kurz an und lassen den Alpakas den Vortritt. Die Tiere wirken sehr freundlich und gucken uns neugierig an, scheinen aber kein gesondertes Interesse an uns und unseren Fahrräder zu haben. Wir halten zu den Tieren Abstand, man sagt ja, dass Lamas und Alpakas ihren Gegenüber anspucken, wenn sie sich bedrängt fühlen. Aus bis zu 5m Entfernung. |
||||||||||||||||||
Sehr freundliche Tiere. |
||||||||||||||||||
Alpakas beim Überqueren der Straße zuzuschauen macht durchaus Spaß. Die Tiere schreiten sehr würdevoll und strahlen dabei etwas positives aus. Vermutlich ist sind Alpaka deutlich entspannter als wir Menschen. |
||||||||||||||||||
Irgendwann wird die Piste derart unangenehm, dass wir es auf dem unbefestigten Randstreifen versuchen. Das ist aber auch nicht wirklich besser, das der Sand hier weniger verdichtet ist und die Räder noch tiefer einsinken oder weil in dem Sand größere Gesteinsbrocken liegen. Dann doch lieber die sandige Piste. |
||||||||||||||||||
Gegen Mittag erreichen wir Puesto Sey. Das Dorf ist kleiner als Pastos Chicos und liegt nahezu vollständig an der Ruta 40. Seitenstraßen gibt es nicht. Die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit gestaltet sich schwierig: am nördlichen Endes Dorfes gibt es zwar ein Zimmer, dass man mieten kann, jedoch lassen sich die Inhaber nicht finden. Daher schickt man uns an eine Adresse mitten im Dorf. Nach einigem hin und her machen wir einen Verantwortlichen ausfindig und mieten ein Zimmer mit zwei Betten, Dusche und Toilette 50 Meter entfernt auf dem Hof. Nachdem der Schlafplatz organisiert ist, machen wir uns auf die Suche nach etwas essbarem. In Puesto Sey soll es angeblich ein Comedor geben und wir hoffen auf ein warmes Essen. Leider ist es uns nicht geglückt dieses Comedor ausfindig zu machen, aber nach mehreren Nachfragen bei den wenigen Einheimischen, die hier leben, werden wir von einer älteren Dame in die Wohnstube gebeten und bekommen Spiegeleier auf Brot. |
||||||||||||||||||
In dem kleinen Geschäft in Puesto Sey füllen wir unsere Vorräte wieder auf. Für die morgige Etappe koche wir 4 Hühnereier. Da wir uns auf knapp über 4000m befinden, stellt sich die Frage nach der Kochzeit. Im Vergleich zur Meereshöhe nimmt die Siedetemperatur des Wassers alle 300 Höhenmeter um 1°C ab. Auf einer Höhe von 4000m liegt die Siedetemperatur bei etwa 87°C. Interessanterweise lässt sich die Berechnung auch in die andere Richtung durchführen: durch das Messen der Siedetemperatur kann man recht gut abschätzen, auf welchen Höhe man sich befindet. Während Eigelb bereits bei 62°C gerinnt, braucht das Eiweiß 84,5°C zu Stocken. Passt also. Wir entscheiden uns für eine Kochzeit von 16:30. Der Zusammenhang zwischen Kochzeit und Höhenlage ist jedoch nichtlinear, daher fasse ich die mir bekannten Daten in einer Tabelle zusammen. |
||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||