Etappe 2022/13 [SA013] | |||
Payogasta - Cachi - Molinos |
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60 km | |||
250 Hm (garmin edge 1000) max. Altitude: 2400m |
Mit dem Fahrrad über die legendäre Ruta 40 durch Argentinien: Etappe von Payogasta über Cachi nach Molinos. |
Auf dem Teilstück von Payogasta nach Cachi ist die Ruta 40 asphaltiert. Nach vielen Tagen mit losem Schotter, Sand und Wellblechpiste ist das eine willkommene Abwechselung, wenngleich der Spaß nur etwa 10km anhält, denn in Cachi endet der die Asphaltstraße wieder. Umso mehr genießen wir das sanfte dahingleiten auf der ebenen Fahrbahn, eingerahmt von den hohen Bergen der Anden um uns herum. |
Am Ortseingang von Cachi machen wir einen kurzen Fotostopp unter blauem Himmel. Cachi verfügt über 345 Sonnentagen im Jahr und selbst im Winter steigt die Temperatur Nachmittags über 20°C. Ein angenehmes Klima, nicht nur für Menschen sondern auch für Trauben. Obwohl der Ort eine umfangreiche Infrastruktur für Reisende bietet, ist es uns nicht gelungen, US-Dollar in Argentinische Pesos zu wechseln. |
In Cachi überqueren wir den Rio Calchaqui und befinden uns nun westlich des Flusses. Wir verlassen Cachi in Richtung Süden und direkt hinter dem Ortsrand ist es vorbei mit der angenehmen Asphaltstraße. Ab hier ist wieder Wellblech und Schotter angesagt. |
Die Straße folgt dem Rio Calchaqui, der sich immer wieder durch enge Täler zwängt, bevor sich die Landschaft wieder öffnet und den Eindruck eines weiten Hochplateaus bietet. |
Die Region rund im Cachi ist bekannt für die Vielzahl von Cardón Kakteen, die in bis in Höhenlagen von 3400m anzutreffen sind. So ein Cardón-Kaktus wird bis zu 12m hoch und hat eine Lebenszeit von 250 bis 300 Jahren. Erst ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren blüht so ein Cardón-Kaktus zu ersten mal und produzieren eine Frucht. Eindrucksvoll ist auch das Gewicht dieser Kakteen: So ein Cardón bringt locker 8 Tonnen auf die Waage. |
Ruta 40. Der Name ist eine Marke, für Fahrradfahrer sowieso. |
Gruppenbild mit Cardón-Kaktus. Angesichts der vielen ausladenden Nebenarme, die der Kaktus mit zunehmender Höhe ausbildet, ist es mir ein Rätsel, wie der Cardón sein Gleichgewicht behält und nicht umfällt. |
Die nächsten Kilometer sind gekennzeichnet durch unzählige Cardón-Kakteen, die links und rechts der Ruta 40 stehen. Die Straße führt stetig bergab, wir sind nur noch wenige Höhenmeter oberhalb von 2000m. |
Im Bereich des Flussbettes des Rio Calchaqui stehen interessanterweise keine Cardón-Kakteen. Vermutlich kommen die Kakteen mit den Hochwasser im Überschwemmungsgebiet nicht klar. |
Kurz vor dem Ort Seclantás wird es unangenehm windig. Wie trocken und staubig die Landschaft ist, zeigt sich jetzt, wo uns der Wind entgegen bläst, in voller Pracht. In Seclantás machen wir an einer Tankstelle mit angeschlossenem Shop kurz Pause, dann geht es weiter. |
Nur wenige Minuten nach unserer Pause müssen wir feststellen, dass die Ruta 40 zwischen Seclantás und Molinos wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Die ausgeschilderte Umleitung führt zunächst entlang dem Rio Calchaqui nach Süden. Das sind gute Nachrichten, allerdings nur für Radfahrer, die in den nächsten Jahren hier vorbeischauen. Das Risiko, auf der für den Verkehr gesperrten Straße auf ein unüberwindbares Hindernis zu stoßen erscheint uns zu groß und wir lassen uns auf den Umweg der Umleitung ein. |
Kurz vor Molinos stoßen wir wieder auf die Ruta 40. Auf der Brücke über den Rio Luracatao frage ich mich, wie ein schwerer Lkw diese enge Brücke passieren will. Gleichzeitig kann ich mich nicht daran erinnern, in den letzten Tagen auch nur einen einzelnen schweren Lkw gesehen zu haben. Ob das zusammenhängt? |
In Molinos finden alles, was wir für die Nacht brauchen: Eine hervorragende Unterkunft mit freundlichen Gastgebern, gutem Essen und Rotwein aus der Region. |