Etappe 2019/07 [A069] | |||
Dawson City - Rest Area km88 (Top of the World Highway Highway) |
|||
88 km | |||
1800 Hm (garmin edge 1000) |
Mit dem Fahrrad von Whitehorse, Yukon nach Anchorage, Alaska.Etappe von Dawson City, Yukon über den Top of The World Highway nach Chicken, Alaska, Teil 1 bis km 88.Eine der schönsten und spektakulärsten Fahrradstrecken der Welt. |
Heute verlassen wir Dawson City, um über den Top of the World Highway nach Alaska zu fahren. Dazu müssen wir zunächst mit der George Black Ferry über den Yukon River übersetzen, die Fähre ist als Verlängerung des Highways kostenlos und fährt in den Sommermonaten täglich rund um die Uhr. Mit dem Fahrrad gibt es hier keine Wartezeit, da kommt man bei der nächsten Abfahrt sofort mit. |
Nach wenigen Metern kommt nochmal ein Hinweis, dass der Grenzposten Poker Creek bei Little Gold nur über begrenzte Öffnungszeiten verfügt. Das mit den begrenzten Öffnungszeiten bedeutet aber auch, dass ab dem späten Nachmittag hier kein Verkehr mehr herrscht. Während man tagsüber auf dem Highway so gut wie allein fährt, so ist man am Abend als Fahrradfahrer total einsam unterwegs. Hinter dem Schild geht es dann erstmal bergauf: Dawson City liegt auf einer Höhe von etwa 350m, der Highway verläuft größtenteil oberhalb von 1000m. Auf etwa 15km geht es 700 Höhenmeter bergauf. Die gute Nachricht ist: der Anstieg erfolgt auf Asphalt. Die schlechte Nachricht lautet: die restliche Strecke bis zur Grenze ist nicht asphaltiert. |
Die ersten Kilometer geht es auf dem Top of the World Highway bergauf: Dawson City liegt auf einer Höhe von etwa 350m, der Highway verläuft größtenteil oberhalb von 1000m. Auf etwa 15km geht es 700 Höhenmeter bergauf. Die gute Nachricht ist: der Anstieg erfolgt auf Asphalt. Die schlechte Nachricht lautet: die restliche Strecke bis zur Grenze ist bis auf wenige Ausnahmen nicht asphaltiert. |
Der Top of the World Highway ist weder ein Highway noch ist er top of the world. Die Opberfläche ist nicht asphaltiert, Stand 2019 jedoch in einem guten Zustand. Früher, als die Asbest-Mine Clinton Creek noch in Betrieb war, war ein Teil des Highways auch im Winter befahrbar. Heute ist die Strecke nur im Sommer geöffnet. |
Der Ausblick vom Top of the World Highway ist gigantisch: endlose Täler reihen sich aneinander und bilden eine riesige, naturbelassene Landschaft bis zum nördlichen Ende des Kontinents. |
Auch der Top of the World Highway hat seinen inneren Sinn in strategischen Überlegungen gehabt, wie so oft geht es auf dieser Welt schnell um den mitlitärischen Nutzen. Und die Trassenführung des Highways entspricht dann auch dem, was zu erwarten ist, wenn man die Planung der Armee überlässt: es ist ein kurvenreiches auf und ab, als ob man jeden Hügel mitnehmen wollte. |
Der Highway wurde ursprünglich zur Anbindung der Minen westlich von Dawson City gebaut und 1955 bis zur Grenze nach ALaska verlängert. So die offizielle Version. |
Tatsächlich gab es bereits um 1920 mit Beginn der Prohibition in der USA einen regen Austausch von Waren zwischen dem Yukon, in dem Alkohol legal verfügbar war, und Alaska, wo bei der hart arbeitenden und gut verdienenden Belegschaft der Mienenbetrieben eine nicht unerhebliche Nachfrage nach Alkohol bestand. Ein Ungleichgewicht, dass der freie Markt schon immer auszugleichen wusste. Bei jedem Wetter. |
Aufgrund der exponierten Lage auf dem Rücken der Bergkette ist der Top of the World Highway sehr starken Winden ausgesetzt. Umso erfreulicher, dass es das Wetter heute gut mit uns meint und es trocken bleibt. |
D |
D |
D |
Die Faszination des Top of the World Highways entsteht durch die Kombination der Weite der Landschaft mit der Einsamkeit in der Weite. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Schönheit dieses Stück Nordamerikas im Auto auch nur halbwegs so intensiv erleben lässt wie auf dem Fahrrad. Insbesondere am Nachmittag, wenn das letzte Auto des Tagen bereits an uns vorbeigefahren ist und man völlig einsam durch die Natur fährt. |
Wer den Top of the World Highway mit dem Fahrrad abfährt, sollte ausreichend Proviant mit sich führen. Auch Trinkwasser sollte man besser mitbringen, da aufgrund der Minenaktivitäten nicht jedes am Straßenrand verfügbaren Wasser trinkbar ist. Oftmals ist es von Schwermetallen verunreinigt. |
Am frühen Abend überquert ein Urson (ja, so heißen die wirklich) den Highway. Das Tier sieht aus der Ferne nach einem Stachelschwein aus, ist mit dem aber nicht verwandt. Das Tier gehört zur Familie der Baumstachler und macht auf uns einen sehr gelassenen Eindruck. Irgendwie beruhigend: Wenn der Urson so gechillt die Straße überqueren kann, dann gehen wir mal davon aus, dass keine größeren Säugetiere in der Gegend sind. |
Bei Kilometer 88 bauen wir unser Zelt hinter den beiden Klo-Häuschen auf. Der Platz scheint uns strategisch gut gelegen: Keine Bärenspuren, das dem Zelt abgewandte Dach des Klo-Häuschens eignet sich sehr gut als Ablage für die Packtaschen und der Baumbestand bietet einen Windschutz. Das mit dem Wind ist nicht zu unterschätzen, hier oben ist es windig und kalt. Wir schaffen es, noch vor Einbruch der Dunkelheit in den Schlafsack, was allerdings nicht allzu schwer ist, denn so richtig dunkel wird es hier im Sommer nicht. Dunkel wird es hier recht spät, erst ab Herbst. Dann aber richtig. |